Sundayz #08022015

Über Summer Bodies, den Magerwahn und das Gefühl immer perfekt sein zu müssen.


Es ist zwar erst Februar, aber der Sommer steht vor der Tür und damit auch der Anspruch an mich selbst, das beste aus meinem Körper zu machen. Hahaha nein war nur ein Spaß, ich bin definitiv die letzte die sich darüber jetzt schon Gedanken macht, oder sich überhaupt darüber Gedanken machen würde. Ich gehöre zu der Sorte Frau, die keinen Sport macht und gerne isst, am liebsten in schöner Atmosphäre mit meinen Liebsten in einem tollen Restaurant. Das ist für mich ein Stück Lebensqualität. Aber es gab Zeiten, da war das nicht so, da bin ich jeden Tag ins Fitnessstudio gerannt, weil mich die Sport-Sucht gepackt hat. Da konnte ich keinen Tag ohne Sport durchhalten, weil es mir wirklich Spaß gemacht hat und weil ich irgendwie in diesem Rhythmus drin war. Das änderte sich aber schlagartig, dann war der Sommer und der lang ersehnte Sommerurlaub vorbei und das Thema Sport somit auch. Seitdem habe ich kein Fitnessstudio mehr von innen gesehen, also gut zwei Jahre. 
Jedoch bleibe auch ich nicht von den zahlreichen Fitspo und Fitspiration Bildern bei Instagram, Pinterest und weheartit verschon und mache mir dadurch schon ab und zu Gedanken darüber ob ich wieder mit dem Sport anfangen soll, nicht unbedingt für den perfekten Summer Body, sondern eher für die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden um aktiv zu sein und sich gut zu fühlen. 
Vor allem die Modebranche lässt einen immer kritischer gegenüber seinem eigenen Körper werden. Auf der Fashion Week in Berlin und beim FashionBloggerCafé in Düsseldorf ist mir mal wieder unglaublich klar geworden, dass der Großteil der Bloggerinnen selber als Models durchgehen können, weil fast alle den perfekten Körper haben und Größe 34 tragen. Das ist das Spiegelbild der Modebranche alle sind dünn und schön, achten penibel genau auf das was sie essen und treiben Sport. 



Genau so ist es übrigens auf den Mode Unis, zumindest war es bei mir so. Gegessen wurde eher selten und die Hauptnahrungsmittel waren Kaffee, Zigaretten und zuckerfreies Red Bull. Vor allem Red Bull mit Aspirin Complex war sehr beliebt um die zahlreichen Nachtschichten während der Klausuren Phasen trotz Krankheit zu überstehen, denn aufgeben ist uncool. 
So zieht sich der Magenwahn vom Studium an durch das Leben, wenn man etwas mit der Modebranche zu tun hat und irgendwann verliert man völlig den Blick für sich selbst, obwohl man nicht dick ist fühlt man sich so, weil einem alle dünner vorkommen. Auch mir geht es so. Zwar esse ich gerne und sehe bis jetzt noch nicht die Notwendigkeit das zu ändern, aber ich habe auch in den letzten Jahren den Blick für mein Aussehen und meine Figur verloren. Das liegt wahrscheinlich am Trend immer dünner sein zu müssen, aber auch an den zahlreichen Apps und Filtern die uns unsere Handys heutzutage bieten. Jeder kann sich mit Hilfe von Cymera und Co. in Sekunden groß, schlank und schön zaubern. 

Eine große Verantwortung an dieser Entwicklung tragen aber auch die Menschen die dünnen Mädels sagen sie wären zu dick. So ging es mir mit einem Ex-Freund, diese Person sagte mir während unserer Beziehung immer wieder ich wäre nicht dünn genug und sollte mehr Sport machen. Und ich nahm es mir zu herzen, weil ich ja niemals an dem was eine Person, bei der ich dachte das sie mich liebt sagt, zweifeln würde. So kam es dazu das ich Sport machte und dünner wurde, ganz zum schrecken meiner Familie und Freunde. Zum Glück machten mir die Menschen die mich wirklich lieben klar, das Abnehmen in meinem Fall totaler Schwachsinn ist. Aber im Nachhinein habe ich mich häufig gefragt, was in so einem Menschen vor sich geht, der seiner eigenen Freundin einredet sie wäre nicht dünn genug. Nach langer Zeit und mit viel Abstand kann ich heute sagen, dass es nie etwas mit mir oder meiner Figur zu tun hatte. Menschen neigen dazu ihre eigene Unzufriedenheit mit sich selbst auf andere zu übertragen, nur um so ihr schlechtes Gefühl zu teilen. Und heute sehe ich an diesem Menschen den Beweis, denn er ist der wandelnde Jo-Jo-Effekt. Von dick zu dünn, vom Sportfanatiker zum Couch-Potato und es hat absolut nicht mehr mit mir zu tun. 



Deswegen kann ich euch nur raten, hört auf euer Bauchgefühl und bleibt so wie ihr euch wohl fühlt. Das Gewicht ist nur eine Zahl, die von verschiedenen Faktoren abhängig ist. 
Auch wenn ich ein Sportmuffel bin, werde ich probieren wieder ein wenig Sport zu treiben, weil ich im Moment die Zeit dafür habe und weil es einfach nicht schaden kann.
Ich wünsche euch einen wundervollen Sonntag meine Lieben :-*

"Summer bodies are made in the winter"


Keine Kommentare

Kommentar veröffentlichen

© thatLoook
Maira Gall